Dadaismus
Der Dadaismus, oder auch Dada, war eine literarische Bewegung. Es zeigte in künstlicher Art die Lebensform der damaligen Zeit. 1916 wurde dieser in Zürich von Hugo Ball (deutscher Dichter) und anderen Künstlern gegründet. Zur Verarbeitung des ersten Weltkrieges schrieb man viele Gedichte, die zum Teil auch ironisch waren. Diese Gedichte braucht man auch bis heute noch.
Gedicht: Totentanz 1916
So sterben wir, so sterben wir
Und sterben alle Tage, Weil es so gemütlich sich sterben lässt. Morgens noch in Schlaf und Traum, Mittags schon dahin, Abends schon zu unterst im Grabe drin. Die Schlacht ist unser Freudehaus, Von Blut ist unsre Sonne, Tod ist unser Zeichen und Losungswort. Kind und Weib verlassen wir: Was gehen sie uns an! Wenn man sich auf uns nur verlassen kann! So morden wir, so morden wir Und morden alle Tage Unsere Kameraden im Totentanz. Bruder, reck Dich auf vor mir! Bruder, Deine Brust! Bruder, der Du fallen und sterben musst. Wir murren nicht, wir knurren nicht, Wir schweigen alle Tage Bis sich vom Gelenke das Hüftbein dreht. Hart ist unsre Lagerstatt, Trocken unser Brot, Blutig und besudelt der liebe Gott. Wir danken Dir, wir danken Dir, Herr Kaiser für die Gnade, Dass Du uns zum Sterben erkoren hast. Schlafe Du, schlaf sanft und still, Bis Dich auferweckt Unser armer Leib, den der Rasen deckt. |
Bedeutung des Gedichts:
Abschnitt 1: In einer solchen Situatuion wäre es viel leichter und schöner, einfach im Schlaf zu sterben. Abschnitt 2: Die Männer zogen stolz in den Krieg. Sie freuten sich auf das Schlachten, es war so zu sagen die Lösung. Abschnitt 3: Täglich töten sie für ihr Land, auch ihre Brüder können ihnen nicht im Weg stehen. Abschnitt 4: Obwohl es im Krieg sehr schlimm ist und sie nur wenig Essen bekommen, reklamieren sie nicht und halten durch. Abschnitt 5: Sie freuen sich, sterben zu können und den Krieg nicht mehr miterleben zu müssen. |